Förderverein: Interessieren Sie sich generell für Eissport? Für welchen speziell?
Gert-Uwe Mende: Besonders bei den olympischen Winterspielen und den Weltmeisterschaften schaue ich gern Eissport. Vor allem mag ich Eiskunstlauf und habe – wie viele andere – 2018 mitgefiebert als es für Aljona Savchenko und Bruno Massot um die Goldmedaille ging. Auch Eisschnelllauf – Short-Track und Long-Track – sehe ich gerne. Eishockey habe ich leider noch nie live im Stadion erlebt. Würde ich aber gern machen.
Förderverein: Waren Sie schon einmal (möglicherweise in Ihrer Jugend) auf der Eisbahn und kennen Sie die legendäre Eisdisco? Falls ja, welche Erinnerungen haben Sie daran?
Gert-Uwe Mende: Eigene Jugenderinnerungen an die Wiesbadener Eisbahn habe ich nicht, denn ich bin ja in Nordhessen aufgewachsen. Da fuhr man zum Eislaufen nach Kassel. Aber meine beiden Kinder haben auf der Henkell-Kunsteisbahn Eislaufen gelernt und wir haben als Familie manche Stunde dort verbracht. Eislaufen gehört leider nicht zu meinen Talenten, deswegen war ich eher Zuschauer. Aber wie wichtig die Eisbahn für Wiesbadener Familien ist, habe ich sehr gut mitbekommen.
Förderverein: Kennen Sie Familien in Ihrem Umfeld, für die die Henkell-Kunsteisbahn die einzige Möglichkeit für Wintersport ist?
Gert-Uwe Mende: Als Ortsvorsteher von Dotzheim komme ich viel im Ort herum und treffe auf sehr viele Menschen, die sich einen Winterurlaub oder Ausflüge in Wintersportregionen nicht leisten können. Gerade für solche Familien es ist weit und breit die einzige Möglichkeit zu vertretbaren Preisen Eissport zu betreiben.
Förderverein: Sind Freunde oder Bekannte aktive Eisläufer oder Eishockeyspieler? Welche Kritik oder Anregungen haben Sie von diesen zur Eisbahn gehört?
Gert-Uwe Mende: Vor allem sind in meinem Bekanntenkreis viele Familien und andere Gelegenheitsnutzer, die es sehr schätzen, dass es das Angebot einer Kunsteisbahn in Wiesbaden gibt. Die Anfang der 70-er Jahre errichtete Anlage ist in vielerlei Hinsicht in die Jahre gekommen und vor allem das fehlende Dach macht das Eislaufen extrem witterungsanfällig. Ich bin sehr froh, dass seinerzeit eine Schließung abgewendet werden konnte, aber dass Wiesbaden dringend eine neue Eisbahn braucht, ist unstrittig.
Förderverein: Haben Sie schonmal das Eisstockschießen auf der Henkell-Kunsteisbahn ausprobiert? Wie hat es Ihnen gefallen?
Gert-Uwe Mende: Fast habe ich es ausprobiert – auf Einladung von „Lust auf Wiesbaden“. Aber dann hat das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und das Event musste aufgrund des Windes buchstäblich abgeblasen werden. Aber ich war schon auf anderen Eisbahnen Eisstockschießen und finde es eine tolle Ergänzung des Angebots gerade für Menschen, die sich auf Kufen nicht so sicher fühlen. Zu der Gruppe gehöre ich leider selbst auch.
Förderverein: Wie stehen Sie zum Neubau einer Eishalle im Rahmen des Projekts Sportpark Rheinhöhe?
Gert-Uwe Mende: Der Sportpark Rheinhöhe muss kommen und vor allem muss er jetzt schleunigst vorangetrieben werden. Es gibt ja bereits eine lange Planungsphase und eine breit angelegte Bürgerbeteiligung. Jetzt gilt es „Nägel mit Köpfen“ zu machen. Wenn ich lese, dass die Wiesbadener CDU von „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“ spricht, fürchte ich, dass da wieder etwas auf die lange Bank geschoben wird. Das will ich nicht. Der Sportpark muss mit Schwimmbad und Eisbahn kommen, gerade weil wir familienfreundliche Sportangebote brauchen und auch die Vereine zeitgemäße Trainingsstätten. Deswegen finde ich auch eine Überdachung der Kunsteisbahn sinnvoll.