Interview mit dem Oberbürgermeisterkandidaten Ingo von Seemen der Linken

Förderverein: Interessieren Sie sich generell für Eissport? Für welchen speziell?
Ingo von Seemen: Während der EM, WM  und der Olympiade schaue ich Eishockey. Während den olympischen Spielen auch mal etwas mehr, allerdings bin ich eher ein klassischer Fan von Fußball und Tennis.

Förderverein: Waren Sie schon einmal (möglicherweise in Ihrer Jugend) auf der Eisbahn und kennen Sie die legendäre Eisdisco? Falls ja, welche Erinnerungen haben Sie daran?
Ingo von Seemen: Ich war bereits mehrfach auf der Eisbahn. Die Eisdisco kenne ich nicht.

Förderverein: Kennen Sie Familien in Ihrem Umfeld, für die die Henkell-Kunsteisbahn die einzige Möglichkeit für Wintersport ist?
Ingo von Seemen: In meinem Umfeld betreibt niemand Wintersport. Nichts desto trotz ist die Henkell-Kunsteisbahn für Wiesbadener*innen und Menschen aus der Region eine wichtige Einrichtung.

Förderverein: Sind Freunde oder Bekannte aktive Eisläufer oder Eishockeyspieler? Welche Kritik oder Anregungen haben Sie von diesen zur Eisbahn gehört?
Ingo von Seemen: In meinem Umfeld betreibt niemand Wintersport.

Förderverein: Haben Sie schonmal das Eisstockschießen auf der Henkell-Kunsteisbahn ausprobiert? Wie hat es Ihnen gefallen?
Ingo von Seemen: Ich hätte es sehr gerne ausprobiert. Leider war es dafür schon zu warm. An dem Tag als mein Team spielen wollte, war das Eis unbespielbar. Noch ein Grund mehr, eine Halle zu bauen.

Förderverein: Wie stehen Sie zum Neubau einer Eishalle im Rahmen des Projekts Sportpark Rheinhöhe?
Ingo von Seemen: Ich begrüße den Neubau einer Eishalle, die witterungsunabhängig und in einem wesentlich längeren Zeiraum im Jahr (günstigenfalls ca. von Anfang  September bis Ende Mai) betrieben werden kann. Hier handelt es sich um ein Projekt, das von den Eisport treibenden Vereinen seit vielen Jahren gefordert wird und zu dem es im Jahr 2009 im Rahmen einer von OB Müller einberufenen Arbeitsgruppe schon konkrete Ausarbeitungen gab. Es gibt auch ein vom Architektenbüro Schön angefertigtes Modell für eine Eishalle auf dem Gelände der heutigen Rollsportbahn am 2. Ring. Nun soll die Eishalle in den Sportpark Rheinhöhe integriert werden. Auch aufgrund der Befürchtungen der Anwohner*innen vor Lärmbelästigung soll es unbedingt eine geschlossne Halle sein, was auch im Interesse des Eissports liegt, da eine geschölossene Eishalle auch zu späten Abend- bis Nachtzeiten oder frühmorgens genutzt werden kann.
Probleme der derzeitigen Planung:
– Es sind derzeit viel zu wenig Tribünenplätze vorgesehen ca. 200 oder 250, das heißt, wenn die Vereine zu einem Event einladen, sind die Plätze schon von den Mitgliedern und ihrem Anhang besetzt. So kann der Eissport keine Ausstrahlung gewinnen.
– Es ist nur eine Eisfläche in der Normgröße 30 x 60 geplant. Diese Größe hat die derzeitige Henkell-Kunsteisbahn auch. Es kommt schon jetzt immer wieder zu Engpässen und Reibereien zwischen den Vereinen wegen des Mangels an Trainingszeiten. Die öffentlichen Laufzeiten sind in den letzten 10 Jahren schon um zwei Laufzeiten – samstags vormittags und mittwochs spätnachmittags – zugunsten der Eishockeyvereine eingeschränkt worden. Zu Trainingszwecken wird nicht immer eine Bahn in der Normgröße gebraucht, da reicht oft auch eine kleinere, unbedachte Fläche. Diese könnte auch zu anderen Eissportarten dienen, wie z. B.  Eisstockschießen. Eine solche zusätzliche Fläche war Bestandteil der Planungen von 2009. Es sollte überlegt werden, ob und wie eine solche kleinere Eisfläche in das Konzept integriert werden kann.
– Keine weitere Einschränkung der öffentlichen Laufzeiten, eher deren Ausweitung.
– Bei den derzeitig mit den Planungen beauftragten Büros sind keine mit Fachkenntnissen für den Eissport. Dies muss im weiteren Planungsprozess korrigiert werden. Die neue Eishalle muss nach den neuesten Öko-Standards gebaut und isoliert werden.
– Zum Schluss: die Planung für eine großräumige Textilsauna sollte zugunsten hochwertiger Sporteinrichtungen aufgegeben werden. Dies empfiehlt übrigens auch die Organisationsuntersuchung zu mattiaqua. Saunen und Thermalbäder gibt es in Wiesbaden bereits genug.